Gemütlich spazierst du durch den Wald. Plötzlich schnellt dein Puls hoch, dein Herzschlag beschleunigt, die Atmung geht schnell. Dir wird schwindlig, du schwitzt und glaubst, gleich zusammenzuklappen. Am Waldrand angelangt, hältst du dich keuchend am Laternenmast fest. Du konzentrierst dich auf deine Atmung. Ein. Aus. Ein. Aus. Langsam beruhigt sich dein Puls. Die Atmung wird gleichmäßiger. Zögerlich gehst du weiter. Zurück bleibt ein tiefer Schrecken und ein schlechtes Gefühl, seinem eigenen Körper nicht mehr trauen zu können. Was war das denn? Eine klassische Panikattacke! Hättest du dir eine Panikattacke so vorgestellt?
Panikattacken sind nicht selten in den Wechseljahren, ausgelöst durch den Hormonorkan, der in deinem Innern tobt.
Von latenter Ängstlichkeit bis zu Panikattacken – wieder ist es das fehlende Östrogen, welches den Neurotransmitterhaushalt im Gehirn beeinflusst, was wiederum zu Angstzuständen und Panikattacken führen kann.
Die Ursachen sind vielschichtig und komplex. Schauen wir gemeinsam näher hin.
Wo kommt das alles bloß her?
Hormonelle Veränderungen
Haben wir oben schon erwähnt. Östrogen, aber auch Progesteron können Stimmung, Stressreaktion und Angst beeinflussen.
Physische Symptome
Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Erschöpfung können Stress erhöhen und Angstzuständen auslösen. Schlafmangel beeinträchtigt die emotionale Regulation und Stressreaktionen.
Lebensveränderungen
Die Wechseljahre fallen oft mit anderen bedeutenden Lebensveränderungen zusammen, wie dem Auszug der Kinder, dem Altern der Eltern oder dem eigenen Älterwerden. Das Loslassen von unerfüllten Jugend- oder Lebensträumen sowie ungelöste Themen aus der Vergangenheit können sich zu dieser Zeit aufdrängen. Außerdem kommen für viele Frauen Sinnfragen auf: bezüglich Arbeit, Beziehung, Zukunft. Diese Veränderungen und Fragen können Stress und Unsicherheit verursachen, welche Angstgefühle verstärken.
Vorbestehende psychische Gesundheitsprobleme
Frauen mit einer Vorgeschichte von Angststörungen oder Depressionen könnten während der Wechseljahre eine Verschlimmerung oder ein Wiederaufflackern erleben.
„Open your mind! Sei offen für verschiedene Anwendungen, probiere aus. Das Ziel ist, dich in den Fokus zu stellen und dich gut zu fühlen.“
Was kannst du tun?
Soforthilfe bei einer Panikattacke: Tiefes Atmen, sich bewusst machen, dass das gerade eine Panikattacke ist. Ablenken, zum Beispiel etwas zählen, einen Reim aufsagen. Jemanden anrufen, um Beistand zu erhalten. Sich selbst beruhigen und gut zuzusprechen. Meist ist der Spuk innerhalb von einigen Minuten vorbei.
Gesund leben
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf können helfen, die Symptome zu lindern. Tägliche Bewegung bei Tageslicht an der frischen Luft und Vitamin D substituieren sind wirkungsvolle Maßnahmen.
Stressmanagement
Techniken wie Meditation, Yoga, tiefe Atemübungen, Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung können effektiv sein.
Stress ist wirklich für viele Fehlregulationen verantwortlich und nicht einfach nur dahingesagt. Stressreduktion, Entspannung und innere Ruhe sind ein MUSS in den Wechseljahren.
Homöopathie
Globuli und/oder natürliche pflanzliche Mittel. Hilfreich können hier sein: Johanniskraut, Hopfen, Lavendel, Melisse, Passionsblume. Besprich dich hier mit einer Fachperson, da natürliche Mittel sehr wirksam sind. Sie können außerdem die Wirkung von Medikamenten beeinträchtigen.
Psychotherapie
Eine Therapie oder ein Coaching kann helfen, negative Gedankenmuster, welche Angst auslösen, zu erkennen und zu ändern. Das Verändern innerer Glaubenssätze kann den Blick auf das Leben verändern und Ängste vor der Zukunft nehmen oder wenigstens mindern.
Hormonersatztherapie
Die fehlenden Hormone zu ersetzen, bringt Ruhe in die Hormon-Stürme. Dies wird engmaschig von einer erfahrenen Gynäkologin betreut.
Medikamente
Antidepressiva oder angstlösende Medikamente können in einigen Fällen verschrieben werden, um Symptome zu behandeln.
Medikamentöse Behandlungen sollen sorgfältig abgewogen werden. Oft erhalten Frauen verschiedene Medikamente, welche mit der Gabe von bioidenten Hormonen hinfällig werden. Allerdings ist es gut, wirklich offen zu sein für verschiedene Behandlungsmethoden, damit die richtige Strategie für dich gefunden werden kann. Die Ursachen sind vielschichtig und komplex, so wie die Behandlung. Wir sind einzigartig, was für eine Person funktioniert, ist möglicherweise nicht für eine andere geeignet. Auch bei Hormonen oder anderen Medikamenten kommt es oft auf einen Versuch an.
Open your mind! Sei offen für verschiedene Anwendungen, probiere aus. Das Ziel ist, dich in den Fokus zu stellen und dich gut zu fühlen. Informiere dich, bereite dich gut auf Arztgespräche vor. Denn Wissen ist Macht!
Pura Vida, deine Nadja
„Panikattacken sind nicht selten in den Wechseljahren, ausgelöst durch den Hormonorkan, der in deinem Innern tobt.“
Quelle: Inhaltliche Anlehnung an die Studienbriefe der Ausbildung Wechseljahreberatung von Impulse e.V. Schule für Gesundheitsberufe
Wer kann uns Frauen in der Menopause unterstützen und aufklären? Dr. Google? Nein, Nadja! Sie ist ausgebildete Wechseljahreberaterin und Lifecoach. In ihrer Arbeit und auf dem Blog www.ohneregel.de konzentriert sie sich auf drei wichtige Säulen: Wissen über die Wechseljahre, auf die Symptome, die persönliche Entwicklung und Entspannungstechniken.
Fotos: www.flaticon.com, www.ohneregel.de


