„Veränderung ist keine Bedrohung, sondern eine Chance“ – Ein Gespräch über Mut, Gesundheit und Selbstfindung

Feb. 26, 2025

Beate ist der beste Beweis dafür, dass es nie zu spät für einen Neustart ist! Mit Mitte 50 stellte sie ihr Leben komplett auf den Kopf, ließ ihre Karriere in einem Berliner Medienkonzern hinter sich und folgte ihrer wahren Berufung. Was zunächst wie ein Sprung ins Ungewisse wirkte, entpuppte sich als spannende Reise der Selbstentdeckung. Geprägt von den Herausforderungen der Wechseljahre, einer überraschenden Tumordiagnose und der Erkenntnis, dass Veränderung immer auch eine Chance sein kann, wagte sie den Neuanfang.

Heute begleitet Beate als zertifizierte Life Health Coachin und Expertin für Pflanzenkunde Frauen durch Umbruchphasen und hilft ihnen, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen – mit viel Empathie, Erfahrung und Leidenschaft. Im Interview erzählt sie, wie sie ihren eigenen Weg gefunden hat, was die Wechseljahre damit zu tun haben und warum die Natur oft die besten Antworten bereithält.

dieAlte: Beate – du hast dein Leben vor 3 Jahren noch mal auf den Kopf gestellt und was ganz Neues angefangen. Wie kam es dazu?

Beate Gradmann: Na ja, manchmal braucht es eben einen Wendepunkt im Leben, um seinen wahren Weg zu finden – der kam bei mir ehrlich gesagt ziemlich unerwartet. Was anfangs total verunsichernd war, wurde dann zu einer richtig spannenden Reise der Selbstentwicklung – mit viel Reflexion, Mut und Neugier. Ich hab einfach gespürt: Hey, es war Zeit für mehr. In meinen 17 Jahren als Assistenz in der GF in einem Berliner Medienkonzern hab ich echt viel gelernt, vor allem, dass jeder Mensch einzigartig ist, mit ganz eigenen Wünschen, Träumen und Herausforderungen. Als ich dann zertifizierte Feelgood-Managerin wurde, durfte ich oft erleben, wie erfüllend es ist, Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten. Dieser ehrliche Austausch mit Menschen, besonders mit Frauen und ihrer inspirierenden Energie und Strahlkraft – das erfüllt mich bis heute und hat mir gezeigt: Ja, genau das ist mein Weg.

 

Das war doch genau in der Zeit deiner Wechseljahre? Glaubst du das es damit auch zu tun hatte, sich neu aufzustellen oder endlich das zu machen was man vielleicht schon lange vorhat?

Tja, mit den Wechseljahren hab ich echt an Selbstbewusstsein, Selbstbestimmtheit und Klarheit gewonnen – so stark hatte ich das vorher nie. Also, zu wissen was ich will und nicht will und dann auch den Mut zu haben, diesen Weg zu gehen – das hängt schon total mit der Zeit des Wechsels zusammen. War für mich wirklich eine spannende neue Erfahrung.

„Also, zu wissen was ich will und nicht will und dann auch den Mut zu haben, diesen Weg zu gehen – das hängt schon total mit der Zeit des Wechsels zusammen.“

Mit 48 Jahren hast du eine Tumordiagnose bekommen, was war das für ein Moment? Wie bist Du mit dieser Diagnose umgegangen?

Puh, die Diagnose hat mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen – klar, mit großen Sorgen und Ängsten. Die OP war dann wirklich ein krasser Einschnitt, nicht nur körperlich. Der Tumor war zum Glück nicht aggressiv, aber schon ziemlich groß. Die Ärzte haben mir vorsichtshalber zu einer Chemotherapie geraten. Aber ich hatte Glück mit meinen Medizinerinnen und Beraterinnen, die mich in meiner Entscheidung gegen eine Chemo unterstützt haben. Die Folgen der OP und diese abrupte hormonelle Umstellung von 100 auf 0 – das war eine krasse Berg- und Talfahrt und hat meine Hormone ziemlich durcheinandergebracht.

 

Hast du in dieser Zeit emotionale oder psychische Herausforderungen erlebt, und wie bist du damit umgegangen?

Ja klar, es gab da viele Herausforderungen – sowohl körperlich als auch psychisch. So eine große Narbe macht einen schon sehr verletzlich und die Sorge, dass es wieder kommen könnte, die geht einem auch noch lange durch den Kopf. Bis heute trag ich eigentlich ungern Bikinis, aber mittlerweile ist die Narbe zum Glück verblasst und naja, sie gehört halt irgendwie zu meiner Geschichte.

 

Welche Symptome der Wechseljahre waren für dich am herausforderndsten?

Also, die nächtlichen Hitzewallungen, die Schlaflosigkeit und diese Stimmungsschwankungen – das war echt nicht ohne. Aber sie haben mich auch gelehrt, besser auf meinen Körper zu hören. Ich hab mich damals schon total für Pflanzenkunde interessiert und war erstaunt, wie viel Hilfe man in der Natur finden kann. Meine Hausärztin war auch super – sie hatte immer richtig gute Tipps parat.

 

Gab es alternative Methoden oder Strategien, die dir geholfen haben, mit den manchmal auch herausfordernden Menopause umzugehen?

Ich hab da so meinen Mix gefunden: gesunde Ernährung, wenig Fleisch, kaum Alkohol, dann Meditation, Kundalini-Yoga, vernünftige Work-Life-Balance und natürlich ein gutes Umfeld. Ich versuch einfach, dem Thema nicht zu viel Raum zu geben und bin mega dankbar, gesund zu sein. Ich rede auch viel mit anderen Freundinnen und Frauen darüber und hab mir ab und zu Unterstützung durch Coachings geholt – das war sehr wertvoll zur Reflexion.

„Ich rede auch viel mit anderen Freundinnen und Frauen darüber und hab mir ab und zu Unterstützung durch Coachings geholt – das war sehr wertvoll zur Reflexion.“

Hat die Erfahrung mit Deiner Erkrankung deine Einstellung zum Älterwerden verändert?

Tja, manchmal nehmen wir das Leben und das Älterwerden vielleicht etwas zu selbstverständlich, oder? Ich versuche mehr im Hier und Jetzt zu leben, die kleinen schönen Momente zu genießen und wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden. Klar, das klappt nicht immer, aber ich spüre oft so eine tiefe Dankbarkeit für das Leben und dann kommt dieser Gedanke: Hey, worauf warten – ZUKUNFT ist jetzt! Angst ist meist ein mieser Begleiter und nach so einer Erfahrung zu merken, was wir Menschen alles schaffen können, was für ein Wunder unser Körper ist – das hat schon meinen Blick verändert. Mit diesen ganzen Erfahrungen kann ich heute vielleicht erst richtig gut andere Menschen, besonders Frauen, auf ihrem Weg begleiten.

 

Was machst du jetzt? Und wie geht es dir?

Also, ich hatte großes Glück und konnte letztes Jahr ein Sabbatical für meine Weiterbildung nehmen. Ich habe mich zur Life-Health Coachin und zur Expertin in der Phytologie zertifizieren lassen und bin total gespannt auf meine neue berufliche Reise. Mein Ansatz ist da ganzheitlich – Körper, Geist und Seele in Balance bringen. Damit kann ich Frauen in Umbruchphasen begleiten oder ihnen helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern. Mit meinem Wissen über Pflanzenwirkstoffe kann ich auch sanfte Alternativen aufzeigen – ganz ohne Nebenwirkungen. Das kann echt ein nachhaltiger Weg zu einem bewussteren Leben sein.

 

Das hört sich ja spannend an, kannst du noch mehr über Pflanzenkunde erzählen? Kann mich das auch in den Wechseljahren unterstützen?

Ja klar! Also, es gibt da echt viele Möglichkeiten, wie Pflanzen in den Wechseljahren helfen können. Das ist aber total individuell – da gibt’s keine Pauschallösungen. Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: Die Yamswurzel ist zum Beispiel ein tolles Gewächs. Sie wirkt entzündungshemmend, hat antioxidative Stoffe und kann bei hormonellen Symptomen sehr gut helfen. Dann gibt’s da noch den Frauenmantel – sozusagen die „Allesheilerin“ unter den Frauenkräutern. Den kannst du als Tee oder Urtinktur nehmen. Und nicht zu vergessen die Rose – zum Beispiel als Hydrolat – die ist ein super Stimmungsaufheller!

„Es gibt da echt viele Möglichkeiten, wie Pflanzen in den Wechseljahren helfen können. Das ist aber total individuell – da gibt’s keine Pauschallösungen. Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: Die Yamswurzel ist zum Beispiel ein tolles Gewächs. Sie wirkt entzündungshemmend, hat antioxidative Stoffe und kann bei hormonellen Symptomen sehr gut helfen.“

Was hättest du gerne früher gewusst über die Wechseljahre und oder das Älterwerden?

Also ehrlich gesagt – ich wünschte, ich hätte früher gecheckt, dass die Wechseljahre keine „Krankheit“ sind, sondern eher so eine Zeit der Verwandlung. Heute sehe ich das als große Chance zur Neuorientierung und zum Wachstum. In dieser Phase können wir an Selbstbewusstsein und Klarheit gewinnen – wenn wir sie halt annehmen und uns die Zeit geben, die wir brauchen.

 

Was würdest du Frauen um die 40, die sich mit dem Thema Hormone, Wechseljahre, Frauengesundheit erstmals beschäftigen gern mit auf dem Weg geben?

Geht da einfach offen und neugierig ran! Informiert euch früh genug, aber lasst euch von den ganzen Horrorgeschichten nicht verrückt machen. Jede Frau erlebt das anders! Baut euch am besten ein Netzwerk auf – besonders mit anderen Frauen, die euch verstehen und unterstützen können. Und das Wichtigste: Seht die Wechseljahre als Chance, euch selbst neu kennenzulernen. Das ist eine Zeit, wo ihr mal eure eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen dürft – vielleicht zum ersten Mal überhaupt! Also nutzt diese Veränderung für euch, die hat echt Power!

„Und das Wichtigste: Seht die Wechseljahre als Chance, euch selbst neu kennenzulernen. Das ist eine Zeit, wo ihr mal eure eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen dürft – vielleicht zum ersten Mal überhaupt! „

Weitere Infos zu Beate Gradmann und ihrem Coachingprogramm findest du hier: www.beate-gradmann.de oder auf LinkedIn: linkedin.com/in/beate-gradmann

Fotos: privat