Wechseljahre? Rock it Baby! – Mit Nanas Song und praktischen Tipps tanzen wir leichter durch die Menopause

Okt 18, 2024

„Pubertät nur andersrum, die Hormone haun mich um. Rauf und runter ohne Plan, sie fahren mit mir Achterbahn. Alles geht nicht mehr so leicht, unsre Knochen werden weich. Obwohl wir essen wie bisher, plötzlich 7 Kilo mehr.“

Ja, Nana weiß aus eigener Erfahrung ganz genau, wovon sie in ihrem neuen Song „Menoflow“ singt. Sie hat ihn geschrieben, damit alle Frauen mit mehr Selbstbewusstsein und und Leichtigkeit die Menopause erleben können. Und weil sie aufklären möchte. „Bei mir haben die Wechseljahre wie ein Blitz eingeschlagen“, sagt die MUTmacherin und Sinnfluencerin. „Ich war gerade mal 39 und völlig geschockt, weil ich bis dahin dachte, dass ich keinerlei Anzeichen hatte – zumindest keine, die ich als solche erkannt hätte.“

Rückblickend weiß Nana heute, dass so viele Erlebnisse und Veränderungen mit den Wechseljahren zusammenhingen – doch damals nahm das gar nicht so wahr, weil das Thema einfach tabu war. Und genau das will Nana ändern. „Der Austausch ist für mich absolut entscheidend – und heute ist es mehr oder weniger mein Job. Auf meinen Social Media Kanälen dreht sich alles darum, dass wir Frauen uns gegenseitig unterstützen, Wissen teilen.“

Klar, dass dieAlte da dabei ist, genau das möchte ich ja auch! Deshalb habe ich auch ganz ausführlich mit Nana im Interview gesprochen und sie gefragt, was ihre besten Moves sind, die Menopause zu rocken und was sie Wechselfrauen ans Herz legt. Und was ich da gehört haben, ist wirklich inspirierend. Nana spricht offen, ermutigend und mit einer Prise Humor darüber, wie sie die Wechseljahre gemeistert hat.

dieAlte: Du hast einen Song mit dem Titel „Menoflow“ zum Thema Wechseljahre veröffentlich, wie bist du denn darauf gekommen?

Nana (@blondbynana): Als ich 2021 mit Social Media gestartet bin, wollte ich Frauen ermutigen & empowern, besonders in Bezug auf die Wechseljahre – ein Thema, das oft im Schatten steht. Während meiner Recherche wurde mir klar: Es gibt keinen einzigen witzigen, modernen Song auf Deutsch, der dieses Thema aufgreift. Das hat mich richtig getriggert! Ich dachte: „Warum gibt es so etwas nicht? Das muss sich ändern!“ Schon damals war der Gedanke da, dass ich eines Tages genau diesen Song machen werde. Und jetzt, mit „Menoflow“, ist dieser Moment gekommen – humorvoll, frech und voller Energie, so wie wir Frauen eben sind, egal in welchem Lebensabschnitt.

„Bei mir haben die Wechseljahre wie ein Blitz eingeschlagen. Ich war gerade mal 39, als meine Periode plötzlich ausblieb. Meine erste Vermutung war: „Ich bin bestimmt schwanger!“ Mit allem habe ich gerechnet – nur nicht mit dem, was dann kam.“

Wie waren denn deine Wechseljahre? Wie hast du die ersten Anzeichen bemerkt, und wie bist du damit umgegangen? War dir klar das es die Wechseljahre sein können?

Bei mir haben die Wechseljahre wie ein Blitz eingeschlagen. Ich war gerade mal 39, als meine Periode plötzlich ausblieb. Meine erste Vermutung war: „Ich bin bestimmt schwanger!“ Mit allem habe ich gerechnet – nur nicht mit dem, was dann kam. Mitten in meiner Mittagspause klingelte das Telefon, und meine Gynäkologin teilte mir völlig unerwartet mit: „Du bist mitten in den Wechseljahren.“ Das hat mich echt umgehauen! Ich war völlig geschockt, weil ich bis dahin dachte, dass ich keinerlei Anzeichen hatte – zumindest keine, die ich als solche erkannt hätte. Es fühlte sich an, als hätte mich mein Körper ohne Vorwarnung in diese Phase geworfen.

 

„(…) ständige Hitzewallungen im Büro, bei denen ich dachte, ich schmelze. Und das Schlimmste: Es war kein Thema, über das man sprechen konnte. Niemand redet darüber, und ich fühlte mich völlig isoliert.“

Welche körperlichen oder emotionalen Veränderungen haben dich in den Wechseljahren am meisten überrascht?

Das Stressigste für mich war diese plötzliche Gewissheit: „Okay, jetzt bin ich mittendrin.“ Von einem Moment auf den anderen waren gefühlt alle Beschwerden da – ständige Hitzewallungen im Büro, bei denen ich dachte, ich schmelze. Und das Schlimmste: Es war kein Thema, über das man sprechen konnte. Niemand redet darüber, und ich fühlte mich völlig isoliert. Selbst meine Mama meinte nur lapidar: „Sei froh, du hast jetzt keine Periode mehr.“ Das war’s. Aber für mich war es emotionales Chaos pur. Kein Austausch, keine echte Unterstützung – einfach nur dieses Gefühl, allein mit all dem klarzukommen.

 

Welche Strategien oder Routinen haben dir geholfen, diese Phase besser zu meistern?

Der entscheidende Wendepunkt für mich war der Wechsel zu einem neuen Gynäkologen. Er hat mich aufgefangen und mir umfassend erklärt, was in meinem Körper gerade vor sich geht – und dass es wichtig ist, Vorsorge zu treffen, da die Veränderungen drastisch sein können. Diese Beratung hat mir das Gefühl gegeben, wieder Kontrolle zu haben und mir die Sicherheit zurückgebracht, die ich so dringend brauchte. Damals gab es noch kein Social Media, wo man sich hätte austauschen können. Man war also auf die Unterstützung im persönlichen Umfeld und auf gute Ärzte angewiesen.

Ich bin bis heute bei demselben Arzt und fühle mich gut eingestellt und betreut. Diese Unterstützung hat mir geholfen, mit den Veränderungen besser umzugehen..

 

Hast du Unterstützung von Ärzten oder Heilpraktikern in Anspruch genommen? Wenn ja, welche Erfahrungen hast du gemacht

Ja, absolut, es steht und fällt alles mit einer guten Beratung. Der Wechsel zu meinem jetzigen Gynäkologen war unglaublich wichtig für mich. Denn die erste Mitteilung über meinen neuen Lebensabschnitt – und das auch noch telefonisch und ohne jegliche Empathie – hat mich wirklich hart getroffen.

Ich hatte lange daran zu knabbern, das zu verarbeiten. Eine solche Nachricht braucht Fingerspitzengefühl und Unterstützung, um damit umgehen zu können. Zum Glück habe ich später die richtige ärztliche Betreuung gefunden, die mir geholfen hat, die Veränderung zu akzeptieren und mich gut aufgehoben zu fühlen.

 

„Plötzlich hatte ich einen Bauch, was vorher nie eine Problemzone für mich war, und dazu kamen die Stimmungsschwankungen. Immer wieder habe ich mich gefragt: „Was ist denn gerade mit mir los?““

Wie hat sich dein Selbstbild oder dein Körpergefühl während der Wechseljahre verändert?

Es hat sich so viel geändert! Plötzlich hatte ich einen Bauch, was vorher nie eine Problemzone für mich war, und dazu kamen die Stimmungsschwankungen. Immer wieder habe ich mich gefragt: „Was ist denn gerade mit mir los?“ Rückblickend sehe ich heute vieles, was ich damals erlebt habe, und erkenne, dass es mit den Wechseljahren zusammenhing – doch damals habe ich das gar nicht so wahrgenommen, weil das Thema einfach tabu war und kaum Austausch stattfand. Das hat es noch schwieriger gemacht, zu verstehen, was mit meinem Körper passiert. Aber heute kann ich diese Veränderungen besser einordnen und annehmen.

 

Inwiefern haben die Wechseljahre deinen Alltag, dein Berufsleben oder deine Beziehungen beeinflusst?

Mein ständiger Begleiter war mein Fächer – ohne den ging es nicht, egal wo ich war. Ansonsten hieß es oft: Augen zu und durch. Ich habe vieles einfach ertragen, ohne groß darüber nachzudenken. Erst heute gehe ich viel bewusster mit mir um. Ich achte mehr darauf, was mein Körper braucht und was mir guttut. Es ist ein Prozess des Lernens, sich selbst Priorität zu geben und den Alltag entsprechend anzupassen.

 

Wie wichtig ist dir der Austausch mit anderen Frauen über die Wechseljahre, und welche Rolle spielt das für dich?

Der Austausch ist für mich absolut entscheidend – und heute ist es mehr oder weniger mein Job! Auf meinen Social Media Kanälen dreht sich alles darum, dass wir Frauen uns gegenseitig unterstützen, uns Mut machen, Wissen teilen und uns auffangen, wenn wir am Boden sind. Es ist so wichtig, dass niemand sich in dieser Phase allein fühlt. Meine zweite Lebenshälfte empfinde ich als unglaublich spannend und befreiend. Ich habe heute so viel mehr Zeit, Selbstvertrauen und Möglichkeiten, und ich freue mich riesig auf all das, was noch kommt!

 

„Der Name „Wechseljahre“ ist wirklich Programm – es passiert so viel in dieser Zeit. Jetzt heißt es: DEINE Zeit ist gekommen. „

Welche Rolle spielen Ernährung und Bewegung für dein Wohlbefinden in den Wechseljahren?

Eine sehr, sehr große Rolle! Ohne Bewegung und eine angepasste Ernährung bin ich regelrecht unzufrieden. Für mich war der Gamechanger definitiv das Intervallfasten, kombiniert mit der richtigen Ernährung und den passenden Nahrungsergänzungsmitteln. Aber genauso wichtig wie die Ernährung sind für mich die Menschen, mit denen ich mich umgebe. Die richtigen Leute um mich zu haben, ist wie Nahrung für meine Seele und mein Wohlbefinden.

Wenn du einer Frau, die gerade am Anfang der Wechseljahre steht, einen Rat geben könntest, welcher wäre das?

Mein Rat ist, und das gilt nicht nur für die Wechseljahre: Wenn du dich von deinem Gynäkologen oder auch von deinen Freunden nicht gut beraten oder unterstützt fühlst, dann wechsle. Der Name „Wechseljahre“ ist wirklich Programm – es passiert so viel in dieser Zeit. Jetzt heißt es: DEINE Zeit ist gekommen. Löse dich von allem und jedem, was dir nicht guttut, und gönne dir selbst nur das Beste. Es ist die Zeit, dich an erste Stelle zu setzen und das Leben so zu gestalten, wie es für dich am besten ist. Genauso endet auch mein Song: „Lass sie labern, hör nicht hin, fang einfach an und mach dein Ding!“

Menoflow – Lyrics

Menstruation /aus dem Takt,
Ist das jetzt /mein letzter Akt
Hitzewallungen/ im Büro
Bin ich jetzt /im Menoflow?

Pubertät /nur andersrum
die Hormone /haun mich um
rauf und runter /ohne Plan
sie fahren mit mir /Achterbahn. ()
Go, go, go, menoflow
from my vagina to my little toe
Go, go,go, menoflow
My life suck’s when /hot flashes flow.

Schweißausbrüche, /Haarausfall
blödes Jucken/ überall.
Bluthochdruck /und wenn ich lach
Kanns sein, dass ich / Pipi mach.

Alles geht/ nicht mehr so leicht
unsre Knochen /werden weich.
Obwohl wir essen /wie bisher,
plötzlich 7 Kilo mehr

Go, go, go, menoflow
from my vagina to my little toe
Go, go,go, menoflow
My life sucks when hot flashes flow.
Aber dann…dann…dann

Nie mehr Tampons im Regal
und Verhütung war einmal!
Nutzen wir die Energie,
Egopower, jetzt oder nie!
Lass sie labern, hör nicht hin:
Fang einfach an und mach dein Ding.

Go, go, go, menoflow
from my vagina to my little toe
Go, go,go, menoflow
Ma life sucks, when the hot flashes flow.

Sind das nicht echt coole Lyrics? Voll auf den Punkt.

Der Songtext von „MENOFLOW“ beschreibt die typischen Herausforderungen der Wechseljahre – von Hitzewallungen bis zu Stimmungsschwankungen – und vermittelt dabei eine kraftvolle Botschaft: „Die zweite Lebenshälfte ist noch geiler als die erste.“

Nana möchte mit diesem Song so viele Frauen wie möglich erreichen und auch jüngeren Frauen die Angst vor den Wechseljahren nehmen. Ihre Vision ist es, das Thema zu entstigmatisieren und zu zeigen, dass dieser Lebensabschnitt neue Chancen und Freiheiten bietet.

„MENOFLOW“ ist auf allen gängigen Plattformen wie Spotify, Apple Music & YouTube verfügbar.

Fotos: Anastasia Kapluggin