Kann Astrologie mich in der Menopause unterstützen? Die interessante Antworten von Holistic-Expertin Melinda

Jul 28, 2023

Ja, ich gebe es zu – auch ich, „dieAlte“ Daniela, lese hin und wieder mein Horoskop. Und es gibt mir ein gutes Gefühl, wenn mir Positives prophezeit wird. Aber bestimmen Planeten und der Mond wirklich unser Leben mit und beeinflussen unser körperliches und seelisches Wohlbefinden? Genau darüber habe ich mit Melinda gesprochen. Sie ist Astrologin und hat mir erzählt, wie sie Frauen im Wechsel unterstützen kann. Aber das war nicht unser einziges Gesprächsthema: Was hat das „Unsexy-Feeling“ mit den Wechseljahren zu tun? Warum spielt das Patriarchat immer noch eine Rolle? Gibt es die Midlife Crisis wirklich? Spannende Fragen auf die Melinda hochinteressante Antworten hat …

dieAlte:  Der Mond beeinflusst angeblich nicht nur unsere Meere, sondern auch den weiblichen Zyklus. Stimmt das?

Melinda: Ja, das stimmt!
In der Physiologie des weiblichen Körpers unterscheidet man zwei bedeutende Zyklen. Beide Zyklen sind körperlich und symbolisch mit dem des Mondes verbunden. Da gibt es den durch Eisprung und Menstruation gekennzeichneten monatlichen Zyklus, was die helle und dunkle Mondphase widerspiegelt. Das heißt die Neumond- und Vollmondphasen.
Und genau wie diese Phasen umfasst der Menstruationszyklus durchschnittlich 29,5 Tage.
Die ersten Kalender, die Frauen über ihre Menstruationszyklen führten, basierten auf den Mondphasen.

Und es gibt einen lebenslangen Entwicklungszyklus, Menarche, Schwangerschaft, Geburt und Stillen und Menopause, was auch den unterschiedlichen Mondphasen symbolisch entspricht (Neumond, zunehmender Mond, Vollmond, abnehmender Mond und Dunkelmond).

Das Wort Mond, Monat und Menses/ Menstruation stammen alle von der Wurzel mens ab. Und wenn man den Mondzyklus mit dem sexuellen Monatszyklus der Frau vergleicht, korrespondiert die helle Phase des Vollmondes mit dem Eisprung und die dunkle / neue Phase mit der Menstruation. Falls das bei einer Frau anders verläuft ist das nicht „schlimm“- es gibt hier kein besser oder schlechter.

„Und noch heute gelten menstruierende Frauen als hysterische Zicken. Genauso gelten Frauen in der Menopause als „unsexy“ und werden nicht besonders geschätzt. All das sind Tabuthemen und wurden dazu, weil das Männern Angst gemacht hat.“

Das klingt spannend …

Ja, das interessante ist hierbei, dass die Blutmysterien zu Gebären (auch kreative „Kinder“), der Menstruation und Menopause ursprünglich den Kern des weiblichen Schamanismus bildeten. Denn in diesen Zyklen stecken positive und heilende Eigenschaften, was uns Frauen nicht (mehr) bewusst ist. Wir dürfen uns das wieder zurückerobern! Durch das Patriarchat wurde alles Heilende und mit Blut verbundene verbannt und abgewertet, ja verteufelt. Frauen, die menstruierten galten als unrein und wurden in abgeschiedene Orte verbannt. Und noch heute gelten menstruierende Frauen als hysterische Zicken. Genauso gelten Frauen in der Menopause als „unsexy“ und werden nicht besonders geschätzt. All das sind Tabuthemen und wurden dazu, weil das Männern Angst gemacht hat. Die Kraft und Macht, die von menstruierenden Frauen ausgeht, genauso von reifen Frauen, machte und macht noch heute Männern Angst, weil es sie mit ihrer eigenen Unbeholfenheit gegenüber ihrer Sexualität und Macht konfrontiert. Auch hier fehlt/e es ja an positiven Vorbildern.

Ich lese ganz gerne die Jahreshoroskope in den Frauenzeitschriften – ist das auch das was du als Astrologin machst?

In Zeitschriften ist es meist allgemein gehalten. Ich arbeite ja ganz individuell mit Frauen. Entweder in Coachings oder für längere Zeit, was ich Guiding nenne. Auch schreibe ich individuelle Ausblicke oder Astro-Impulse. Und ich biete immer wieder Workshops an zu bestimmten Themen (z. B. VENUS & MARS) oder besonderen kosmischen Ereignissen, wie dem Mondknotenwechsel beginnend am 17.7.!*

Ich habe vermehrt mit Frauen zu tun, die sich in einem Wandel befinden und spüren, dass etwas Neues ansteht, aber sie vertrauen sich nicht immer ganz oder brauchen Ermutigung oder einfach auch neue Impulse und Hilfestellungen. Die Astrologie ist hier mein Werkzeug, genauso wie meine Intuition und meine eigenen beruflichen, wie Lebens- Erfahrungen. Das Horoskop dient als Landkarte und man kann bestimmte Phasen und Zyklen erkennen.

„Ich habe vermehrt mit Frauen zu tun, die sich in einem Wandel befinden und spüren, dass etwas Neues ansteht, aber sie vertrauen sich nicht immer ganz oder brauchen Ermutigung oder einfach auch neue Impulse und Hilfestellungen.“

Ich bin in der Perimenopause also den Wechseljahren, im Umbruch, da kam bei mir noch das ein oder andere unverarbeitete Ereignis hoch, das ich dann auflösen konnte. Machst du auch so Erfahrungen mit deinen Klientinnen?

Da einige Frauen um die 40 zu mir kommen, spüren sie, dass was ansteht. Meist sind die Frauen sehr bewusst und haben viel an sich gearbeitet. Und ja, dennoch kommen dann manches Mal Themen erneut hoch, die nochmal angeschaut werden wollen. Dabei helfe ich ihnen mit dem astrologischen Blick, um zu verstehen, dass sie astrologisch auch gerade in einer Umbruchs- und Neuorientierungs- und Heilungsphase stecken. Gerade zwischen ca. 40-46 Jahren gibt es verschiedene Planetenkonstellationen, die wir alle erleben. Nicht ohne Grund spricht man ja auch von der berühmten „Midlife Crisis“ in dieser Zeit. Es ist ein Wendemoment, der uns meist mit dem konfrontiert, was wir bisher nicht gelebt haben, aber eine Sehnsucht danach spüren. Viele Frauen erkennen in dieser Zeit, dass sie bisher nach ihren familiären Prägungen gelebt haben und jetzt merken sie, dass sie das so nicht mehr wollen. Sicher spielt da auch die physische Veränderung mit rein, die uns Frauen ja sowieso immer mit beeinflusst. Gerade als Frau beschäftigen sich viele dann erneut mit dem Thema Mutterschaft und ob sie noch Mutter werden wollen oder nicht, körperliche Veränderungen und das Thema Wechseljahre.

 

Kann ich mit Astrologie meine derzeitige Situation, die im Wechsel ist, besser verstehen?

Ja, die aktuelle Lebenssituation lässt sich mit einem astrologischen Blick besser verstehen, wie ich oben beschrieben habe. Man versteht dann plötzlich besser, wieso man bestimmte Gefühle hat oder wiederkehrende Themen, Situationen… Spannend ist hier natürlich auch zu verstehen, was kollektiv gerade dran ist und dann zu schauen, was das individuell für eine Frau bedeutet. Manchmal reicht da schon ein schriftlicher Astro-Impuls von mir.

„40-46 Jahren gibt es verschiedene Planetenkonstellationen, die wir alle erleben. Nicht ohne Grund spricht man ja auch von der berühmten „Midlife Crisis“ in dieser Zeit. Es ist ein Wendemoment, der uns meist mit dem konfrontiert, was wir bisher nicht gelebt haben, aber eine Sehnsucht danach spüren.“

Da wir hier bei dieAlte sind und sich vieles um die Wechseljahre dreht, wie ist es bei dir? Du bist Mitte 40, merkst du schon was?

Ich nehme wahr, dass sich mein Zyklusempfinden verändert. Ich hab das Gefühl, dass ich jetzt und die letzten Monate intensiver meinen Körper spüre und die Veränderungen meiner Gebärmutter. Auch meine Stimmungen scheinen mir intensiver. Und natürlich verändert sich mein Körper und ich merke schon, dass ich es nicht immer leicht finde, mich alternd so anzunehmen und „schön“ zu finden. Zum Beispiel mit Falten. Oder auch das Thema graue Haare, die ich einfach schon früh bekommen habe, finde ich speziell. Spannend finde ich die Reaktionen darauf, gerade von Männern. Graue Haare bei Frauen gilt nach wie vor meist als „alt und unsexy“- bei Männern ja meist als „interessant“. Aber ich steh zu meinen grauen Haaren und finde mich damit natürlicher als mit getönten Haaren, was ich auch schon ausprobiert habe.

Ich merke, wie das Thema Schönheit mehr ein Thema für mich ist und wie ich bewusster etwas für mich tun kann und auch tue, um mich „schön“ zu finden- letztlich ist es ja ein lebenslanger innerer Heilungsprozess zu mehr Selbstliebe (für uns alle). Das Thema Partner und Beziehungen ist da auch ein Thema und ich kenne viele Frauen in meinem Alter, die ohne Partner und glücklich sind. Dennoch stelle ich fest, dass es in meinem Alter nicht so leicht ist, jemanden kennenzulernen oder bemerke, dass mich ältere Männer eher anschauen als jüngere- was dann auch wieder das Klischee bedient, dass Männer auf jüngere Frauen schauen. Was ich mit all dem sagen will ist, alternde Frauen und der Umgang für sich selbst damit ist nach wie vor ein Tabuthema.

Kannst du uns einen Ausblick für den nächsten Monat oder Vollmond geben? Was kommt da auf uns zu?

Genau diese alten Themen und Denkmuster wollen und müssen konsequent über Bord geworfen werden- und dürfen in neuer Form sichtbar gemacht werden.
Wir befinden uns nach wie vor in einem intensiven Transformationsprozess – kollektiv wie individuell.

*Mondknotenwechsel:
Seit dem 17. Juli gibt es eine astrologische Besonderheit, nämlich der Wechsel der Mondknoten (seelische Bestimmung, neue Lebensrichtung und Entwicklung) in die Zeichen Widder und Waage für 18 Monate. Widder-Waage ist die Beziehungsachse. Das heißt, unsere Beziehungen und bisherigen Beziehungsmuster dürfen überprüft und gewandelt werden. Man spricht bei den Mondknoten auch vom Drachenkopf (nördlicher Mondknoten / in Widder) und Drachenschwanz (südlicher Mondknoten/ in Waage). Hier geht es nicht nur um das eine oder andere, sondern zu schauen, wie Du beide Qualitäten miteinander verbinden kannst. Also mehr darauf zu achten, was Deine wirklichen Bedürfnisse und Werte sind und diese mutig vertreten, statt Dich für den oder die anderen zu sehr anzupassen, zu verbiegen oder zu viele Kompromisse zu machen. Wir dürfen alle mutiger werden und sein! Mutig Neues wagen, initiieren, angehen. In welchem Lebensbereich das für Dich bedeutsam sein kann, beleuchte ich gerne mit Dir. Entweder in einem Gespräch oder schriftlichen Astro-Impuls.

Weitere Infos zu Melinda findest du auf ihrem Blog:
www.melindafleshman.de oder auf Instagram: @melindafleshman

Fotos: @melindafleshman